Konstruktives Feedback: Einfach wirkungsvoll
„Wie schaffen wir es, dass unsere Rückmeldungen wirklich etwas bewirken und nicht nur so hingenommen werden? Können wir mit Begehungen und Compliance-Beobachtungen überhaupt positive Veränderung fördern?“ Das ist eine der häufigsten Fragen, die ich in meinen Workshops höre.
Tatsächlich ist konstruktives Feedback kein Hexenwerk – vor allem sollte es nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommen. Vielmehr geht es darum, positive Ansätze zu finden gemeinsam zu überlegen, wo und wie Verbesserungen möglich sind, und so in einen guten Kontakt zu kommen.
Denn mal ehrlich: Wer möchte schon endlose Listen hören, was alles falsch gemacht wurde. Ein Feedback, das und uns zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und, wenn nötig, wie wir uns weiterentwickeln können, ist da viel motivierender.
Bauen Sie auf dem auf, was gut läuft
Die positiven Dinge gehören dazu, nur dann ist ein Feedback vollständig. Manchmal hilft der Blick auf die Details. Vielleicht war die Händedesinfektion im OP-Bereich besser als zuletzt, vielleicht gab es keinen Fehler bei der Trennung des Abfalls oder die Mitarbeiter haben eine Maßnahme super umgesetzt. Bauen Sie auf dem auf, was gut läuft:
„Ich muss sagen, die Händehygiene ist auf einem guten Weg – ihr habt euch da echt gesteigert. Auch die Desinfektionsmittelspender sind immer in einwandfreiem Zustand. Da habt ihr schonmal gute Rahmenbedingungen.“ Mit solch einem Einstieg können Sie den Ton positiv setzen und die Arbeit würdigen, die im Bereich bereits geleistet wird.
Bleiben Sie konstruktiv und lösungsorientiert
Natürlich gibt es immer Punkte, bei denen es noch Raum für Verbesserung gibt – das ist völlig normal. Sie konstruktiv anzusprechen bedeutet, dass Sie Lösungen oder Verbesserungsvorschläge anbieten, zum Beispiel:
„Mir ist aufgefallen, dass auf der Station die Entsorgung von infektiösem Abfall nicht immer nach den Vorgaben erfolgt. Es wäre super, wenn wir uns da noch einmal gemeinsam die Prozesse anschauen könnten. Vielleicht könnten wir den Ablauf so anpassen, dass hier nichts übersehen wird. Was hältst du davon?“
Also kein „Du hast das falsch gemacht“-Feedback, sondern ein „Lass uns gemeinsam schauen, wie wir das besser machen können“-Ansatz.
Lenken Sie den Fokus auf die Lösung
Bei Vor-Ort-Terminen haben Sie die Chance, Prozesse gemeinsam zu optimieren. Zum Beispiel nach einer Compliance-Beobachtung:
„Toll, wie die Kolleginnen nach jedem Patientenkontakt konsequent die Hände desinfizieren. Vielleicht könnten wir im Team besprechen, wie die Spender so platziert werden können, dass es allen leichter fällt, das auch vor Patientenkontakt zu tun. Dann seid ihr hier echt gut aufgestellt.“
Damit bleiben Sie positiv und lösungsorientiert. Sie zeigen, dass Sie gute Leistung wahrnehmen und die Kolleg:innen unterstützen.
Machen Sie Erfolge sichtbar
Fehler sind eine Chance zum Lernen – das gilt besonders in der Hygiene. Genauso wichtig ist es, Erfolge sichtbar zu machen. Wenn ein Bereich gute Arbeit leistet, sollte dies anerkannt werden.
„Super Job! Das ist eine hervorragende Arbeit, die Ihr da leistet. Ihr steht hinter der Maßnahme und setzt sie um. Das ist nicht nur gut für die Patienten, sondern auch für die gesamte Klinik. Ich werde das auf jeden Fall bei der nächsten Hygienekommission ansprechen.“
Erfolge wahrzunehmen trägt dazu bei, die Kolleg:innen zu motivieren und das positive Verhalten langfristig beizubehalten.
Feedback als Chance für das Arbeiten im Team
Feedback, gerade bei Begehungen und Compliance-Beobachtungen, bietet die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen, Stärken zu erkennen und weiter auszubauen.
Sie alle sorgen gemeinsam dafür, Ihr Haus gut zu führen.
Konstruktives Feedback ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Wenn Sie Anerkennung zeigen und Lösungen gemeinsam erarbeiten, leisten Sie einen wertvollen Beitrag nicht nur für eine sichere und hygienische Umgebung, sondern auch für eine gute Zusammenarbeit im Haus.